Sven Bettendorf

Sven Bettendorf

Deine zukünftigen Kolleg:innen berichten

Sven Bettendorf

Fachexperte für Quantentechnologien

Die Arbeitsatmosphäre bei TÜVIT in 3 Worten: 
Spaßig
Entspannt
Kollegial

Seit wann bist du bei TÜVIT und wie bist du zu TÜVIT gekommen?


Den ersten richtigen Kontakt zu TÜVIT hatte ich auf der ITS.Connect, einer Jobmesse für IT-Sicherheit an der Ruhr-Universität Bochum. Ich habe mich dann noch während des Studiums beworben und im Oktober 2019 angefangen. Das war kurz vor der Corona-Pandemie. Ich bin damals als Werkstudent eingestiegen und habe hier auch meine Masterarbeit geschrieben. Anschließend bin ich als festangestellter Mitarbeiter ins Labor gewechselt. Damals durfte man aufgrund der Corona-Bestimmungen nur alleine im Büro sitzen, die Kantine war zeitweise geschlossen. Deshalb gab es auch kein klassisches Bewerbungsgespräch mehr. Stattdessen habe ich kurz mit meinem Vorgesetzten gesprochen und ihn gefragt, ob die Möglichkeit bestände, übernommen zu werden. Kurze Zeit später lag dann ein Vertrag auf meinem Tisch. Das war mein Einstieg bei TÜVIT, alles super. 

Was sind deine Aufgaben bei TÜVIT und welche Ausbildung hast du?


Ich habe IT-Sicherheit in Bochum studiert und kümmere mich eigentlich um alle Themen, die zukunftsorientiert in Richtung Post-Quantum Sicherheit gehen: Von Post-Quanten-Kryptographie bis zu Quantentechnologien, die Einfluss auf klassische Sicherheit haben. So werden Quantencomputer zum Beispiel in der Lage dazu sein, viele der aktuell eingesetzten Verfahren zu brechen. Die Entwicklungen, die damit einhergehen, behalte ich kontinuierlich im Blick und befasse mich damit, wie weit die neuartigen Computer diesbezüglich schon sind, wann sie realistisch betrachtet auf den Markt kommen könnten, etc.

Beispielsweise ist es auch möglich, Quantensensoren einzusetzen, um klassische Seitenkanalmessungen zu verbessern. Da sind wir gerade in der Bewerbungsphase für ein sehr interessantes Projekt, in dem das Potenzial von Quantensensoren getestet wird. Ebenfalls spannend ist das Thema Quantum Key Distribution. Dahinter verbirgt sich eine Alternative zu klassischen Schlüsselaustauschverfahren. Auch hier laufen gerade zwei relevante Projekte. Ich kümmere mich um alles Organisatorische im Vorfeld sowie während der Projektphase und unterstütze anschließend auch im Hinblick auf die fachliche Arbeit, gemeinsam mit verschiedenen führenden Forschungsinstituten.

Darüber hinaus habe ich aber auch viel Zeit, mich weiter fortzubilden, wenn ein neues Thema aufkommt, das für uns relevant werden könnte. Das ist ebenfalls ein großer Teil meines Jobs. 

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?


Momentan beschäftige ich mich in erster Linie mit dem Aufbau unseres neuen Quantum-Key-Distribution (QKD)-Labors. Grundsätzlich verbringe ich schon viel Zeit vor Ort im Büro, da mir vor allem der persönliche Austausch mit Kolleg:innen wichtig ist. Ab und zu trifft man mich dabei auch noch im klassischen Labor an. Allerdings bin ich durch meine Tätigkeit als Fachexperte auch viel unterwegs, um TÜVIT auf den verschiedensten Messen und Veranstaltungen zu repräsentieren.

Immer, wenn es möglich ist, fahre ich morgens zudem mit meinem E-Scooter ins Büro, weil mir das einfach mehr Spaß macht.

"Am besten gefallen mir die vielen Freiheiten in meinem Job. Ich kann mir eigentlich die Themen und auch die Art und Weise, wie ich arbeite, aussuchen. Denn bei uns gibt es kein vorgefertigtes 'Schema F'."
Welches Potenzial siehst du durch die Neuaufstellung des Geschäftsbereichs zur Business Unit Digital & Semiconductor: Ist Post-Quanten-Kryptographie auch ein Thema fürs Weltall?


Vermutlich ist mein Bereich der mit den meisten Überschneidungen. Zum einen, weil „Security in Space“ eines der aufstrebenden Themen ist, das zudem von Anfang an schon quantensicher gestaltet werden sollte. Das heißt, grundsätzlich sollte schon jetzt auf Post-Quanten-Kryptographie (PQK) oder Quantum Key Distribution (QKD) zurückgegriffen werden. Zum anderen läuft Satellitenkommunikation meistens schon über eine Laserfreistrahlstrecke, d.h. insbesondere dort wird QKD sich zu einer guten Alternative entwickeln. 

Auf der Erde gibt es generell ein paar Limitationen für QKD, die im Weltall nicht bestehen. Man kann z. B. Photonen nur über eine gewisse Strecke schicken, bevor sie verstärkt werden müssen. Im Weltall existiert diese Limitierung dagegen nicht, d.h. dort ist eine Strecke von mehreren tausenden Kilometern möglich. Folglich ist die gesamte Thematik perfekt auf die neue Business Unit und das Thema Security in Space zugeschnitten. Aus diesem Grund bin ich auch sehr viel im Austausch mit unseren Kolleg:innen von ALTER. Wir führen beispielsweise aktuell ein Projekt zum Thema Risikominimierung für Space-Szenarien, sowohl für Bodenstationen als auch für Satelliten, durch. Auch in Zukunft dürfte hier viel Potenzial in Bezug auf gemeinsame Projekte liegen.

Was motiviert dich in deinem Arbeitsalltag?


Die Themen, an denen ich arbeite, sind sehr zukunftsorientiert, was bedeutet, dass ich mitgestalten kann, was wir in Zukunft machen können oder gegebenenfalls sogar, wie die Zukunft aussieht. Ich sitze in vielen Gremien, in denen wir wirklich von Grund auf anfangen, d. h. die ersten Standards, die ersten DIN-Normen, die in Deutschland gelten werden, werden in diesen Gremien entwickelt. Und das ist eigentlich schon cool, dass man quasi von vorne alles mitgestalten kann. Zudem bekomme ich auch viel Unterstützung bei meinem Thema von der Geschäftsführung und dem Vorstand persönlich. Das motiviert mich natürlich noch einmal zusätzlich.

Was ist das interessanteste Projekt, an dem du bisher gearbeitet hast?


Das wäre aus meiner Sicht das große BMBF-geförderte Forschungsprojekt, an dem wir gerade arbeiten. Ziel des Projektes ist es, ein QKD-Labor aufzubauen und in diesem für uns komplett neuartige Tests auf „Quantengeräten“ durchzuführen. In diesem Kontext besteht ein Konsortium aus verschiedenen Partnern und Universitäten, die für uns Prüfgeräte, -systeme, Sensoren und Detektoren bauen. 

Zum einen ist das Thema an sich spannend, weil man prinzipiell Grundlagen der Physik, die als bewiesen sicher gelten, mit der klassischen IT-Sicherheit verbindet. Zum anderen haben wir in das Projekt auch selbst sehr viel Geld investiert. Und das ist ja auch eine Art von Wertschätzung. Darüber hinaus würde ich die Arbeit als „Hands On“ bezeichnen, weil wir hier wirklich am Puls der Forschung sind. Wenn wir letztendlich ein dediziertes QKD-Prüflabor aufgebaut haben, das die meisten Angriffe abbilden kann, wären wir weltweit das erste Prüflabor dieser Art. Nächstes Jahr könnten wir dadurch gegebenenfalls einige Forschungsarbeiten veröffentlichen, was wiederum gute Werbung für TÜVIT sein wird.

Magst du uns noch etwas über dich erzählen? Was machst du in deiner Freizeit, was sind deine Hobbys?


Ich komme ja aus der IT-Branche, d. h. ich sitze auch schon gerne mal am PC und zocke eine Runde. Ich war früher sehr fußballbegeistert, habe das Ganze dann aber leider während des Studiums aus verschiedenen Gründen aufgegeben. Jetzt gucke ich noch sehr gerne Fußball oder gehe auch mit Arbeitskollegen regelmäßig Fußball oder Padel spielen. Außerdem haben wir viele Hunde in der Familie, mit denen ich oft unterwegs bin.

Kannst du Job und Freizeit gut miteinander in Einklang bringen?


Ja, auf jeden Fall. Wenn ich dann mal einen Termin habe oder privat etwas machen will, ist das alles kein Problem. Durch das Thema Vertrauensarbeitszeit kann ich mir die Arbeit so legen, wie es am besten passt, d. h. es ist grundsätzlich möglich, vor- oder nachzuarbeiten. Das ist bei uns schon sehr gut geregelt, sodass man alles gut unter einen Hut bekommt.

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