Der Zukunftsmitgestalter: Den Blick ins sichere Quantenzeitalter gerichtet

Der Zukunftsmitgestalter: Den Blick ins sichere Quantenzeitalter gerichtet

Sven Bettendorf – Fachexperte für Quantum Technologies

Eine frühzeitige Vorbereitung auf das Quantenzeitalter ist von hoher Bedeutung. Das weiß auch Sven Bettendorf und beschäftigt sich schon heute mit der IT-Sicherheit von Morgen.
Sven Bettendorf

Fachexperte für Quantentechnologien

 

Kontakt: 

Du treibst bei TÜVIT das Thema IT-Sicherheit im Quantenzeitalter voran. Wie kann man sich das konkret vorstellen? Woran genau arbeitest du?


Ich arbeite an dem Übergang von traditionellen Sicherheitsmethoden zu solchen, die für die Post-Quanten-Ära geeignet sind. Mein Aufgabenbereich umfasst die Evaluierung und Erforschung von Lösungen, die langfristig für Sicherheit sorgen. Dies beinhaltet neue Algorithmen, die auf klassischen Computern laufen sowie ganz neue Verfahren, die auf Quantentechnologien basieren. Ich engagiere mich in der Etablierung neuer Standards, entwickle neue Prüfverfahren und agiere gleichzeitig als zentraler Ansprechpartner für diese Themen.

Wie hat sich dein Interesse für diesen Bereich entwickelt? Was macht das Thema der Quantentechnologien aus deiner Sicht so spannend? 


Schon während meines Studiums habe ich mich intensiv mit Post-Quantum Cryptography auseinandergesetzt. Mein Interesse an Technologie und Sicherheit war ein ständiger Begleiter in meiner akademischen Laufbahn. Jetzt finde ich es äußerst spannend, aktiv an der Gestaltung der Zukunft der IT-Sicherheit mitwirken zu können. Besonders faszinierend finde ich die quantenbasierten Technologien und ihre weitreichenden Auswirkungen, nicht nur auf die IT-Sicherheit.

Was sind Herausforderungen, die dir im Rahmen deiner Tätigkeit begegnen? 


Die Dringlichkeit, den Wechsel zu Post-Quantum Cryptography (PQC) voranzutreiben, ist ein wesentlicher Aspekt meiner Arbeit. Viele sind sich noch nicht der Bedrohung bewusst, die von Quantencomputern ausgeht, und beschäftigen sich nicht ausreichend mit deren potenziellen Auswirkungen. Es ist eine herausfordernde und langwierige Aufgabe, zu verdeutlichen, dass die Transition hin zu PQC-Methoden bereits begonnen haben sollte. Diese Herausforderung anzunehmen und für ein breiteres Bewusstsein zu sorgen, ist ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit.

Zu meiner Arbeit gehört auch, dass ich mich mit der ständigen Flut von Informationen auseinandersetze, die durch den frühen Entwicklungsstand im Bereich von PQC und Quantum Key Distribution (QKD) entsteht. Täglich erscheinen zahlreiche Meldungen, sowohl wichtige als auch weniger relevante. Ein wesentlicher Teil meiner Tätigkeit besteht darin, diese Nachrichten zu filtern und die wichtigen Themen herauszuarbeiten. Dabei bewerte ich ihre Relevanz für unser Fachgebiet und stelle sicher, dass wir uns auf die entscheidenden Entwicklungen konzentrieren. Diese Aufgabe ist entscheidend, um am Puls der Zeit zu bleiben und adäquat auf die dynamischen Veränderungen in der Welt der IT-Sicherheit zu reagieren.

  

„Die Quantentechnologie beeinflusst viele Teilbereiche, insbesondere die IT-Sicherheit. Die Möglichkeit, an der Gestaltung der Zukunft teilzuhaben, ist daher sehr reizvoll.“

  

Wenn du schon heute für einen Tag ins Quantenzeitalter springen könntest, was wäre das Erste, was dich interessieren würde?


Während meiner Arbeit konzentriere ich mich hauptsächlich auf die Herausforderungen und negativen Auswirkungen, die das neue Zeitalter der Quantentechnologie mit sich bringt. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass Quantentechnologien auch eine Fülle von Möglichkeiten und Chancen bieten, um in vielen verschiedenen Bereichen bedeutende Fortschritte zu erzielen. Schön wäre es natürlich, schon zu wissen, welche Technologien sich durchsetzen würden. Da gibt es im Moment noch eine Vielzahl von ungeklärten Fragen und Problemstellungen.

Hast du grundlegende Tipps, die du Unternehmen schon heute mit auf den Weg geben würdest?


Bereitet euch so schnell wie möglich auf die Post-Quanten-Ära vor. Es ist entscheidend, frühzeitig zu beginnen, denn die Übergangsphase sollte nicht unterschätzt werden, ebenso wenig wie die Dauer, für die eigentlich Geheimnisse geschützt bleiben sollten. Deshalb ist es wichtig, sich bereits jetzt intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen und idealerweise schon einen Plan für den Übergang zu entwickeln.

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